Carl Poltzien / Pauline Poltzien

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                                                                   Carl Poltzien                          Pauline Poltzien geb. Puschke

                                                                   geb. d. 20. Jan. 1835             geb. d. 19. Aug. 1835

                                                                   gest. d. 7. Jan. 1896              gest. d. 9. Jan.  1902       

Mehrere Mitglieder der Familie Poltzien tauchen schon im frühen 18. Jahrhundert als Bedienstete der Grafen Lehndorff in Akten auf.[1] Ein Erinnerungsbericht an die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg vermutete sogar, die Familie sei „wohl schon mit den Lehndorff nach Steinort gekommen“, also im 14. Jahrhundert.[2]

Ein Tischler Poltzien, offenbar der gleichnamige Vater von Carl Poltzien, wurde 1850 bei den preußischen Landtagswahlen in der zweiten von drei Wählerklassen in Rosengarten zum Wahlmann gewählt, nachdem der später auf dem Friedhof von Groß Steinort begrabene Gutspächter Raabe aus Stobben, der Pfarrer und andere die Wahl abgelehnt hatten. Da in der ersten Wählerklasse nur Graf Lehndorff wählte,[3] scheinen die Poltziens für die Verhältnisse der Gegend also zum gehobenen Mittelstand gehört zu haben. Jedenfalls lieferte ihre Werkstatt so ziemlich alles für Schloss Steinort, was dort aus Holz gebraucht wurde: Regale für die Bibliothek, Fensterrahmen und auch Särge.[4] Neben der Tischlerwerkstatt betrieben sie noch eine Gastwirtschaft.

Carl Paul Heinrich George Poltzien heiratete zunächst offenbar Henriette Puschke, die Tochter des Lehrers Friedrich Puschke und seiner Frau Louise, die auch auf dem Friedhof von Groß Steinort beerdigt sind. Henriettes Mutter war ebenso eine geborene Bartsch wie die Frau des Vaters von Carl Poltzien junior. Nach Henriettes frühem Tod 1871 und ihrer Bestattung in Steinort gab er am 1. September 1876 ihrer Schwester, seiner Schwägerin Paulina Puschke, in der Kirche von Rosengarten das Ja-Wort. Beide Brautleute waren bereits 41 Jahre alt, die Frischvermählten bei ihrer Hochzeit tatsächlich also schon nicht mehr ganz so frisch und jugendlich. Kinder scheinen sie nicht mehr bekommen zu haben.[5]

Noch 1945 wurde die Poststelle in Groß Steinort von einer Familie Polzien betrieben.[6]